Tue Buße dafür, dass du für dich selbst gelebt hast – Zac Poonen
Jemand hat einmal gesagt, dass die Wahrheit wie ein Vogel mit zwei Flügeln ist: „Es steht geschrieben“ und „Es steht auch geschrieben“. Wenn du nur einen Flügel hast, wird du dich ständig im Kreis drehen und wahrscheinlich in die Irre gehen. Denke über die Antwort auf diese Frage nach: Warum starb Jesus am Kreuz? Die gängige Antwort lautet: Es steht geschrieben: „Christus starb für unsere Sünden“ (1Kor 15,3). Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Um die ganze Wahrheit zu erhalten, müssen wir uns eine andere Schriftstelle anschauen. Es steht auch geschrieben: „Christus ist darum für alle gestorben, damit die, die da leben, hinfort nicht sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferstanden ist“ (2Kor 5,15). Nur wenn wir diese beiden Schriftstellen zusammenfügen, erhalten wir beide Flügel der Wahrheit.
Sobald wir ein besseres Verständnis von Gott und von der Heiligen Schrift erlangen, werden wir erkennen, dass Sünde nicht bloß Mord, Ehebruch und Diebstahl usw. ist. Sünde bedeutet, für sich selbst zu leben. Egal welche schlechten Gewohnheiten wir abgelegt haben, wenn wir für uns selbst leben, leben wir noch immer in Sünde. Du magst deine Spielsucht, dein Rauchen und Trinken aufgegeben haben und dennoch nicht für die Hauptwurzel aller Sünde Buße getan haben – die darin besteht, für dich selbst zu leben. Aber es gibt heute viele Prediger, die deine Ohren kitzeln und dir erzählen werden, dass du dennoch gerettet bist! Solche Prediger sind so lange glücklich, solange du zu ihren Versammlungen gehst und deine Spende in den Opferkorb legst!
Eine der größten Verführungen, mit denen Satan die Christen je verführt hat, ist diese – sie im Glauben zu wiegen, dass ein Mensch weiterhin für sich selbst leben und dennoch gerettet sein und am Ende seines Lebens in den Himmel kommen kann.
Wenn der Teufel sieht, dass er einen Menschen nicht durch eine schlechte Gewohnheit versklaven kann, wird er ihn durch etwas Neutrales versklaven – gerade so, dass der Mensch keine Zeit für Gott oder für das Lesen der Bibel oder für Gemeinschaft hat. Es könnte ein gutes, sauberes Fernsehprogramm sein, das einen Menschen versklavt. Der Teufel hält nach Christen Ausschau, die das Ihre suchen – ihre eigene Unterhaltung, ihren eigenen Profit usw. Der Teufel hat 101 Wege, um uns von Gott fernzuhalten. Das ist der Grund, warum wir Sünde nicht nur als Trunksucht, Glücksspiele, Ehebruch und Mord ansehen müssen. Wir müssen sehen, dass Sünde darin besteht, „für uns selbst zu leben“. Sündigen bedeutet, zu tun was uns gefällt, unseren eigenen Willen zu tun. Von dieser Wurzel kommen viele Früchte der Sünde. Jesus starb, um uns von all dem zu retten.
Johannes der Täufer sagte, als Jesus kam, dass er die Axt an die Wurzel des Baumes legen würde. Das ist die Wurzel, an die Jesus die Axt anlegte – für uns selbst zu leben und unseren eigenen Willen tun zu wollen.
Buße bedeutet eine „Kehrtwende“, sodass wir dem Leben für uns selbst den Rücken kehren und uns entscheiden, allein für Gott zu leben. Das bedeutet nicht, dass man ein hauptberuflicher christlicher Arbeiter wird. Nein, Gott ruft von 1000 Gläubigen nur 1 in den christlichen Vollzeitdienst. Er möchte, dass alle seine anderen Kinder in weltlichen Berufen arbeiten – dass sie ihren eigenen Lebensunterhalt verdienen, aber nicht für sich selbst, sondern zur Ehre Gottes leben.
Buße wird in 1. Thessalonicher 1,9 als „sich von den Abgöttern zu Gott bekehren“ beschrieben. Viele sogenannte Christen haben sich nicht von ihren Abgöttern zu Gott bekehrt. In Indien sind viele heidnische Menschen glücklich, Christus als ihren Gott anzunehmen – aber nur als einen weiteren Gott, zusätzlich zu den vielen Götzen, die sie bereits anbeten. Wir wissen, dass dies unmöglich ist. Jemand, der Christus annimmt, muss alle anderen Götter und Götzen aufgeben.
„Ist jemand in Christus, dann ist er eine neue Schöpfung. Das Alte ist vergangen“ (2Kor 5,17).
Das bedeutet, dass die alten Einstellungen, der alte Lebensweg, abgelegt wurde. Ein solcher Mensch lebt nicht mehr länger für sich selbst. Er hat das Ziel der Christusähnlichkeit noch nicht erreicht. Aber er ist umgekehrt und versucht jetzt zur Ehre Gottes zu leben. Das, und das allein, ist echte Buße.
Wir müssen uns davon abwenden, für uns selbst zu leben, wenn der Herr durch uns seine Gemeinde bauen soll – die Art von Gemeinde, die er seit ewigen Zeiten geplant hat. Er kann sie nur mit Menschen bauen, die nicht das Ihre suchen, sondern die bereit sind, für ihn alles auf den Altar zu legen.
Der Tempel des Alten Testaments wurde auf dem Berge Morija gebaut – wo Abraham seinen Sohn Isaak Gott aufopferte (2Chr 3,1). Abraham war zu der Zeit nur ein Sohn verblieben – Isaak, der Liebling seines Herzens. Gott prüfte an diesem Tag Abrahams Hingabe, um zu sehen, ob Isaak in seinem Leben ein Götze geworden war. Gott sagte ihm sozusagen, dass er sich von allem Götzendienst abwenden musste, wenn er dem Herrn dienen wollte. Daher musste er seinen Sohn auf den Altar legen und ihn aufgeben. Gott nahm Isaak nicht weg, weil Gott Abraham bloß von seiner unnatürlichen Bindung an Isaak befreien wollte, die seinen Wandel mit Gott gehindert haben würde. Wir müssen ihm das geben, was uns am Wertvollsten ist.
Im Falle des reichen Jünglings war es sein Geld. Genauso wie Gott Abraham bat, Isaak aufzugeben, bat Gott den reichen Jüngling, sein Geld aufzugeben. Wenn dieser reiche Jüngling bloß zu Gott gesagt hätte, „Ja, Herr, hier ist es alles“, könnte Gott zu ihm gesagt haben, dass er sein Geld behalten könne, genauso wie er Abraham sagte, dass er Isaak behalten könne. Aber er musste es zuerst aufgeben. Mögen wir dann alle die Gnade haben, zu sagen: „Herr, egal, welchen Isaak es in meinem Leben gibt, ich lege sie alle auf den Altar und gebe sie alle für dich auf. Ich möchte keinerlei Götzen mehr in meinem Leben haben, die zwischen dir und mir stehen. Ich möchte nicht für mich selbst leben. Ich möchte wirklich für dich allein leben. Ich möchte zur Ehre Gottes leben. Ich möchte mein Leben nicht vergeuden.“
Das ist die beste Botschaft in der Welt: Wir müssen nicht mehr länger Sklaven unserer eigenen Ambitionen und Begierden sein und auf diese Weise unser irdisches Leben vergeuden, sondern wir können frei sein, um zur Ehre Gottes zu leben und dadurch ein nützliches Leben zu führen. Für uns selbst zu leben bedeutet, in Knechtschaft und in Ketten zu leben. Zu Gottes Ehre zu leben ist wie die Adler zu sein, die am Himmel fliegen. Die gute Nachricht des Evangeliums lautet, dass Jesus jede Kette zersprengen und dich freimachen kann – HEUTE!
Wenn du in der Vergangenheit viel Zeit mit nutzlosem Streben vergeudet hast, dann kannst du das heute nicht mehr ändern. Aber du kannst dich aufmachen, um HEUTE das Beste zu tun.
Da wir noch Zeit vor uns haben, sollten wir alle Folgendes zum Herrn sagen: „Herr, ich kann an den Jahren, die nun Vergangenheit sind, nichts mehr ändern. Aber ich möchte den Rest des Lebens für dich allein leben. Erforsche mein Leben und sieh, ob es irgendwo irgendeinen Götzen gibt, den ich anbete. Ich möchte mich von allen Götzen in meinem Leben abwenden, um dich allein anzubeten und dir allein zu dienen. Herr Jesus, ich tue besonders für diesen unbewussten Götzendienst, für mich selbst zu leben, Buße.“
Möge der Herr uns allen helfen